Game-based Language Learning
Was ist Game-based Language Learning?
Game-based Language Learning bezeichnet Lehr- und Lernumgebungen, die gezielt als Sprachlernspiele konzipiert wurden. Anders als beim Game-enhanced Language Learning, das bestehende, kommerzielle Spiele in den Unterrichtskontext integriert, steht hier das pädagogische Design des Spiels im Vordergrund. Spiele werden dabei als eigenständige Lernumgebungen verstanden, in denen sprachliche, kommunikative und kulterelle Kompetenzen gezielt gefördert werden können.
Während die Spielmechanik - also die Regeln und Ziele - den Rahmen der spielerischen Aktivität bilden, stellt die sprachdidaktische Struktur sicher, dass Lernen als integraler Bestandteil des Spielens erlebt wird. Ein gut gestaltetes Lernspiel erlaubt Lernenden, die Zielsprache zu reproduzieren und aktiv im Handeln, Entscheiden und Interagieren zu gebrauchen. Sprache wird hier also als Werkzeug im Prozess des Spielens erfahren, nicht als reiner Lernstoff.
Didaktische Umsetzung
Eine bekannte Gefahr bei Game-based Language Learning ist die sogenannte "chocolate-covered broccoli"-Falle: Wenn Lernende hinter der spielerischen Oberfläche eine konventionelle Übungslogik erkennen, geht der motivierende Faktor verloren. Deshalb muss eine effektives Lernspiel die Lernaufgaben organisch in das Spielerlebnis einbetten.
Für Lehrkräfte bedeutet Game-based Language Learning eine Erweiterung des didaktischen Werkzeugkastens. Lernspiele können als selbstständige Module eingesetzt werden oder in eine Lernumgebung integriert werden. Dabei ist entscheidend, dass Lehrkräfte die Mechaniken, Lernziele und sprachlichen Anforderungen des Spiels verstehen und gezielt anwenden.
Literatur
Reinhardt, J. (2019). Gameful Second and Foreign Language Teaching and Learning: Theory, Research, and Practice. Palgrave Macmillan. https://doi.org/10.1007/978-3-030-04729-0
Zuletzt bearbeitet am: 07/11/2025, 12:10